Platz schaffen damit Veränderung geschehen kann

6. Juli 2016

Meine finanziellen Mittel waren oft sehr beschränkt, ich hatte selten wirklich Erspartes, in letzter Zeit sogar wieder einmal Schulden, bei einem Freund, bei der Bank und auch meine Kreditkarte war überbeansprucht.

Ich hätte gerne Weiterbildungskurse besucht, hätte mir gerne Tauchurlaub im türkisblauen Meer gegönnt, regelmässige Kosmetikerinbesuche fielen schon länger aus, hohe Versicherungsrechnungen zahlte ich in Raten ab und irgendwie flatterten ständig hohe Rechnungen ins Haus, Nebenkosten, Strom, Arzt usw.

Im Januar 2016 stellte ich dann einen Plan auf: Zuerst Wohnung kündigen, denn die ist eindeutig zu teuer. Also nicht für das, was sie bietet, sondern für meine Verhältnisse. Mir graute schon vor dem Umzug, alles einpacken und dann noch sauber machen, IGITT!!!... Gut, und dann verkaufe ich mein Auto, damit ich der Bank den Kredit zurückbezahlen kann und danach, ja danach wäre dann mein Job fällig, denn der gefällt mir ja schon lange nicht mehr und er kostet mich zu viel Energie, als dass ich einen neuen hätte suchen mögen. Mit diesem Plan könnte ich auch den schlimmsten Fall, 3 Monate lang kein Geld zu bekommen, überstehen, denn das Auto war zum Glück mehr wert als der Kredit hoch.

Es kam alles anders:

Ich habe zuerst meinen Job gekündigt und einige Tage später gleich auch noch meine Wohnung. Danach habe ich mein gesamtes Inventar günstig verkauft und vieles sogar einfach verschenkt. Ich habe meine Kleider behalten und ein paar persönliche Dinge wie meine Engel, meine Düfte (ätherische Öle, Räucherware), meine Edelsteine, meine nepalesische Klangschale und meine Hopi-Herz/Mond Planetenklangschale.

Als ich die Entscheidung traf, fast alles loszulassen, waren weder Angst noch Zweifel da aber auch kein Mut. Es war ein tiefes Wissen darüber, dass es sein muss und dass es richtig ist. Es war eine Herzentscheidung, mein Verstand war komplett still. Ich fühlte mich glücklich, getragen, geborgen und einen ganz tiefen Frieden in mir! Ich habe nicht überlegt sondern einfach gehandelt. Ich habe eines nach dem anderen angepackt und erledigt und es gab sehr viel zu erledigen. Was ich nicht mehr hatte, war ein Plan. Ich hatte keinen neuen Job und auch keinen gesucht, ich hatte keine neue Wohnung und auch keine gesucht, ich wusste absolut nicht, wohin es mich trägt und ich habe mir darüber auch keine Gedanken gemacht. Das einzige was ich wusste, ich musste Platz schaffen für das, was mein Herz wirklich wirklich will.

5 Monate später, habe ich ein Dach über dem Kopf, keine Schulden mehr, dafür genug Geld für die Weiterbildungskurse, an welche ich mich bereits angemeldet habe und das Auto ist immer noch bei mir. Nicht, weil ich es behalten will, es ist einfach noch da, brauchen tu ich es nicht mehr. Ich habe dafür weder gekämpft, noch habe ich gefordert oder von irgend jemandem etwas erwartet. Ich habe einfach einen Schritt nach dem anderen gemacht, auch wenn es Schritte gab, die viel Energie gekostet haben. Ich habe die Verantwortung für mein Handeln übernommen, Chancen genutzt, die sich mir boten und einfach auf das Leben vertraut.

Also, ich weiss nicht, wie mir das Leben deutlicher zeigen könnte, dass wenn ich meinem Herzen folge, auf das Leben vertraue, die Dinge tu, die getan werden müssen, Verantwortung für meine Handlungen übernehme, es einfach gut kommen wird!

Und es zeigt mir noch etwas anderes: In einem vollen Gefäss hat nichts mehr Platz!

Wenn wir in unserem Leben eine Veränderung möchten, wenn wir etwas Neues erfahren oder lernen möchten, sei das zum Beispiel eine neue Beziehung, dann ist es wichtig, den Platz dafür zu schaffen und einige Dinge loszulassen. Ohne diesen Platz hat das Neue keine Chance. Von Zeit zu Zeit ist es also ratsam, sich zu überlegen, was brauche ich in meinem Leben wirklich, was ist mir wirklich wichtig und alles, was es nicht ist, darf gehen. Das können positive wie auch negative Erinnerungen/Erfahrungen sein. Wenn ich mich zum Beispiel immer wieder an eine wunderbare Zeit in meinem Leben erinnere, dann lebe ich in der Vergangenheit und das, was jetzt da ist, hat keinen Platz und ich drücke mich vor der Verantwortung für das Leben, was jetzt gerade da ist. Das selbe gilt natürlich auch für die traurigen Dinge in unserem Leben. Ich sehe leider sehr viele Menschen, die keinen Platz für Neues haben, die immer wieder die selben Erfahrungen machen, weil sie aus der Erfahrung heraus leben und meinen, es könne gar nie anders sein. Doch es ist möglich, immer wieder neue Erfahrungen zu machen. Es ist möglich, eine ganz andere Beziehung zu erleben, es ist möglich, einen Arbeitsplatz erleben, der einem gefällt. Klar tut es weh, wenn ich hinfalle, doch nur wenn ich wieder aufstehe, kann etwas Neues entstehen. Wenn ich am Boden liegen bleibe, nichts loslasse, nichts verzeihe, mit dem Leben im Konflikt bin, dann ändert sich wirklich nichts, dann bin ich immer unten.

Ich weiss, dass mehr im Leben möglich ist, als das, was wir oft denken und das aus dem Grund, weil unser Geist ständig abgelenkt und beschäftigt wird, durch ganz viele Dinge, die wir glauben, tun, erfahren oder haben zu müssen. Doch wenn wir einmal ganz still werden, stellen wir fest, dass wir zu viel mehr fähig sind als einfach bloss täglich zu funktionieren und wir erkennen, was für uns wirklich wichtig und gut ist. Doch wir lassen uns durch unseren Geist und durch unsere gemachten Erfahrungen und manchmal auch durch die Gesellschaft aufhalten, abschrecken und ablenken, so dass kaum Stille entstehen kann. Um still zu werden, braucht es Platz in unserem Geist, in unserem Herz und in unseren Räumen.

Ich sehe so viele Menschen, die haben "alles". Sie haben einen Partner, sie haben Kinder, sie haben einen Job, sie haben ein Haus, sie haben Freunde, sie haben Hobbies und was sie ganz besonders haben ist Beschäftigung. Sie sind dauernd mit irgend etwas beschäftigt, leisten sich noch dies und jenes, gehen dahin und dorthin, erledigen noch schnell dies und das, aber was sie nicht haben ist Frieden oder Glückseligkeit. Also mich wundert es nicht, dass wir immer mehr Menschen mit psychischen Problemen haben und Burnout bald zur Krankheit Nummer Eins wird.

Wo in deinem Leben nimmst du dir noch zu wenig Zeit? Wo in deinem Leben ist es möglich, Platz zu schaffen? Welche Gegenstände, Erinnerungen, Erfahrungen halten dich in der Vergangenheit fest? Wo erlebst du Reichtum und Fülle? 

HerzLichtGrüsse

Monia ॐ